Almprodukte sind nachweislich gesund!

Das Projekt „Biodiversität der Genüsse in den Bergen“ ist Teil des Gemeinschaftsprogramms Interreg IV Österreich – Italien und wird vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) sowie über nationale Gelder finanziert. Grundlegendes Ziel des gesamten Programmes ist es, eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung sowie eine harmonische Integration aller beteiligten Regionen im Grenzbereich zwischen Österreich und Italien zu fördern.

 

Das Bundesland Kärnten, die Region Veneto und die Regionalagentur für ländliche Entwicklung (ERSA) der Region Friaul Julisch Venetien haben gemeinsam das Projekt „Biodiversität der Genüsse in den Bergen“ (kurz: DIVERS) entwickelt. Das Projekt entstand aus der Notwendigkeit heraus, das Bewusstsein der Konsumenten hinsichtlich der Qualität der in den Bergen produzierten Lebensmittel zu schärfen. Regionalität und traditionelle Produktion der Lebensmittel tragen zur Artenvielfalt bei und sollen das Bedürfnis wecken, zu Qualitätsprodukten zu greifen. Der Fokus wurde dabei auf die Bereiche Almprodukte, Obst und Wein gelegt. Die an diesem Projekt beteiligten Partner haben durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mehrere Jahre Erfahrung gesammelt, die jetzt in das Projekt DIVERS einfließen konnte.

 

 

 

Studie: Almprodukte sind nachweislich gesund!

Eine wissenschaftliche Studie des Landes Kärnten, in Kooperation mit dem Kärntner Almwirtschaftsverein und dem Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, bestätigt die Vermutung, dass Milch- und Fleischprodukte von Kärntner Almrindern besonders wertvoll sind.

Die Qualität  der Milch mehrere Almen wurde wissenschaftlich untersucht. Bei natürlicher Almfütterung erhöhen sich in der Milch die gesunden ungesättigten Fettsäuren, besonders die konjugierten Linolsäuren CLA. Diese können Krankheiten wie Krebs, Arteriosklerose, Diabetes und Thrombosen vorbeugen. Weil unser Körper die ungesättigten Fettsäuren nicht selbst bilden kann, müssen wir sie mit der Nahrung zuführen: Almprodukte sind dafür eine gute Quelle!

Auch die Auswertungen von Fleischproben von Jungrindern, die direkt von der Alm geschlachtet wurden, überzeugen in der Fleischqualität. Bei den Parametern Fleischfarbe, Analytik und Fettsäuremuster weist dieses Fleisch ausgezeichnete Werte auf. Es entspricht den Anforderungen, die sich der Endverbraucher von einem „guten Stückerl Fleisch“ aus regionaler Herkunft erwartet.

 

 

Studie: Qualitätssteigerung der Bergkäsesorten durch autochthone Starterkulturen

Die Region Veneto (Italien) hat in Kooperation mit dem Institut für Lebensmittelqualität und Lebensmitteltechnologie von Veneto Agricoltura sehr positive und konkrete Ergebnisse erreicht. Es wurden autochthone Starterkulturen entwickelt, die aus typischen Milchsäurebakterien von Milch und Käse des Gebietes von Belluno gewonnen wurden. Vier Almen lieferten die Milchproben, aus denen die Milchsäurebakterien selektiert wurden und auf jeder Alm wurden Käsesorten mit den experimentellen Mikrobenkulturen hergestellt. Die Käsesorten mit den autochthonen Starterkulturen DIVERS wurden dann mit Käsesorten verglichen, die mit industriellen Starterkulturen erzeugt wurden. Dank der positiven Projektergebnisse hinsichtlich der Haltbarkeit und Qualität haben bereits in der Almsaison 2014 viele andere Almen des Gebiets Belluno die Versuchsfermente ausprobiert. Das ermöglicht für die Zukunft, dass die neuen Starterkulturen in einem größeren Gebiet getestet werden.

 

DIVERS_Studie

Projektverantwortlicher/Lead-Partner
Abteilung 10 (Kompetenzzentrum Land- und Forstwirtschaft)
Ansprechpartner: Christian GRIMM
Projektkoordination: Elisa BORTOLOTTI, LWK-Kärnten