2021 sehr viele Wolfsrisse auf Kärntens Almen
Nach ein paar „ruhigeren“ Jahren war der Almsommer 2021 in Kärnten von auffällig vielen Wolfsangriffen geprägt. Insgesamt 11 nachgewiesene Wolfsindividuen haben ca. 100 Nutztiere gerissen, eine noch höhere Anzahl konnte auf betroffenen Almen nicht mehr aufgefunden werden. Auf 4 Almen wurden erstmalig Schafe mitten im Almsommer abgetrieben und aus Schutz vor weiteren Wolfattacken auf den Heimbetrieb verbracht. Mit großer Sorge betrachten wir die Tatsache, dass sich unter den genetisch nachgewiesenen Wölfen auch 2 weibliche Individuen befinden, sodass eine Rudelbildung in unserem Bundesland immer wahrscheinlicher wird. Dass würde die ohnehin sehr angespannte Lage nochmalig drastisch verschärfen.
Video über Die Wolfsthematik in Kärnten
Der Kärntner Almwirtschaftsverein hat die Situation im letzten Jahr deshalb auch zum Anlass genommen, diese doch sehr dramatischen Ereignisse in einem Video festzuhalten. Darin kommen nicht nur betroffene Almbauern zu Wort, die Thematik wird auch aus Sicht der Sicherheit der ländlichen Bevölkerung sowie aus medizinischen und historischen Aspekten beleuchtet. Das gesamte Video ist ab sofort auf unseren Facebook- und YouTube Seiten abrufbar.
Unter folgendem Link ist das Video direkt abrufbar:
Wolfsverordnung des Landes Kärnten dringend erforderlicher Schritt
Nachdem sowohl die Agenden „Jagd“ als auch „Naturschutz“ in Österreich Landessache sind, war es eine langjährige Forderung des Kärntner Almwirtschaftsvereines, in unserem Bundesland alle gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine unkontrollierte Ausbreitung von Wölfen in Kärnten zu verhindern. Die nunmehr von der Kärntner Landesregierung beschlossene Wolfsverordnung stellt für uns daher einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar! Beim Thema „Schadwolf“ hätten wir uns niedrigere Risszahlen gewünscht, ab denen ein regulierendes Eingreifen auf Almen gegenüber Wölfen möglich ist – dies ist aber offensichtlich – aufgrund vom unverständlich hohen Schutzstatus von Wölfen im Rahmen der EU FFH – Richtlinie – kaum möglich. Es ist für uns vollkommen unverständlich, warum ein Großraubtier, dass keinen natürlichen Feind hat, sich nicht auf der roten Liste gefährdeter Tierarten befindet und sich in Europa nahezu unkontrolliert vermehren kann, so viel mehr Wert sein soll als unsere Nutztiere, die auf unseren Almen die höchste Stufe an artgerechter Tierhaltung erfahren!
Definition „Risikowolf“: Schutz der Bevölkerung im ländlichen Raum
Sehr positiv bewerten wir die Tatsache, dass durch die Definition von Risikowölfen erstmalig in Österreich auch ein Eingreifen gegenüber Wölfen ermöglicht wird, die sich der Bevölkerung – insbesondere im ländlichen Raum – gefährlich nähern.
Gebündelte Bemühungen auf europäischer Ebene zur Lockerung des Schutzstatus
Uns ist bewusst, dass durch diese Verordnung die Wolfsthematik in Kärnten nicht umgehend gelöst wird, die verantwortlichen Landespolitiker haben allerdings aus unserer Sicht einen wertvollen Beitrag innerhalb der engen gesetzlichen Rahmenbedingungen geleistet. Nun gilt es, gemeinsam mit allen anderen betroffenen Bundesländern, auf Bundesebene und mit den anderen Alpenstaaten einen entsprechenden Druck auf Brüssel aufzubauen, damit auch weiterhin diese flächendeckende Almbewirtschaftung, die unseren Nutztieren aber auch der gesamten Bevölkerung zugutekommt, aufrechterhalten werden kann!
Kärntner Almwirtschaftsverein:
Obmann Josef Obweger/T: 0650/3244112
Geschäftsführer Josef Brunner/T: 0664/1838605